Schwangerschaftsdiabetes-Test

Die Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) ist eine der häufigsten schwangerschaftsbegleitenden Erkrankungen. Als besondere Risikofaktoren gelten dabei Übergewicht, ein Alter über 30 Jahren und eine erbliche Vorbelastung mit Diabetes mellitus. Dabei bemerken die betroffenen Frauen meist nichts von ihrer Erkrankung, da sie häufig beschwerdefrei bleibt. Es können jedoch einige Anzeichen auf eine Schwangerschaftsdiabetes hindeuten: gesteigertes Durstgefühl, Harnwegs- und Nierenentzündungen, Zucker im Urin, Veränderungen der Fruchtwassermenge, Wachstumsstörungen des Feten (stellt der Frauenarzt im Ultraschall feststellt), übermäßige Gewichtszunahme und erhöhter Blutdruck.

Werdende Mütter können sich freiwillig und kostenlos (Kassenleistung) auf Schwangerschaftsdiabetes untersuchen lassen. Dazu wird zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche ein 75g-Glukose-Screening durchgeführt. Zunächst erfolgt eine Nüchternblutzuckerabnahme. Danach wird eine Zuckerlösung verabreicht. Nach einer Stunde wird dann eine weitere Blutzuckermessung durchgeführt. Ein Verdacht auf eine Schwangerschaftsdiabetes liegt dann vor, wenn die Testwerte beim Nüchternblutzucker über 90 mg/dl oder beim Blutzucker nach einer Stunde über 160 mg/dl liegen. Ist dies der Fall, erfolgt eine Überweisung zu einer diabetologischen Schwerpunktpraxis zur genaueren Abklärung des Untersuchungsbefundes bzw. zur Behandlung.

Zur Therapie einer Schwangerschaftsdiabetes muss zunächst die Ernährung umgestellt werden:

  • kleine, aber dafür häufigere Mahlzeiten
  • Vollkornprodukte statt Weißmehl
  • weitgehender Verzicht auf Fruchtsäfte und Limonaden

In Verbindung mit regelmäßiger Bewegung kann dadurch bei neun von zehn Frauen eine Besserung erzielt werden. Ist dies nicht der Fall, muss mit einer Insulintherapie begonnen werden.

Wird einer Schwangerschaftsdiabetes nicht behandelt, steigen für Mutter und Kind die Risiken für bestimmte Komplikationen. So kann es zum Beispiel zu einer gestörten Entwicklung der Plazenta kommen, was wiederum zu einer Mangelversorgung des Feten führen kann. Der erhöhte Blutzucker der Mutter kann aber auch dazu führen, dass der Fetus zu viel Kohlenhydrate zu sich nimmt und es so zu einem vermehrten Wachstum kommt.

Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Frauenarzt über das Thema „Schwangerschaftsdiabetes“ und lassen Sie sich im Zweifelsfall testen. Ihnen und Ihrem Kind zuliebe.

Artikelbild „Andrea Babybauch-074“ von J B, lizensiert unter der CC BY-SA 2.0, das Bild wurde an den Rändern beschnitten

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