Gen-Milch bei Marken-Molkereien

Gen-Milch bei Marken-Molkereien

Ab dem 12. Monat kann man Babys (bzw. Kleinkindern) bereits zum Trinken Kuhmilch geben. Dabei verlässt man den sicheren Hafen der sehr streng kontrollierten Babyprodukte und begibt sich mit dem Kind auf die hohe und stürmische See der „Erwachsenen-Produkte“. Somit sind wir als Eltern nun mehr als zuvor gefordert zu schauen, was auf den Teller und ins Fläschchen kommt.

Bei der Milch kann man sich aber auch bei Markenprodukten nicht darauf verlassen, dass sie gut für das Kind sind. So wird zum Beispiel bei den sogenannten Qualitätsmarken Bärenmarke, Weihenstephan und Allgäuland gentechnisch veränderte Soja an ihre Milchkühe verfüttert. Von den Produkten dieser Marken sollte man also lieber die Finger lassen.

Ganz bedenkenlos kann man in diesem Zusammenhang hingegen zu den Erzeugnissen der Firma Landliebe greifen. Deren Milchlieferanten verfüttern keine Gen-Pflanzen. Wir sind als Verbraucher also nicht den Molkereien ohnmächtig ausgeliefert. Wir können entscheiden, was wir wollen und was nicht.[/column]

 

Nachgefragt

Auf unsere Anfrage bezüglich gentechnisch veränderter Futtermittel haben wir von der Molkerei Weihenstephan GmbH & Co. KG eine entsprechende Stellungnahme erhalten. Diese Stellungnahme können Sie sich hier herunterladen. In dieser wird sich mit Aussagen wie „Genverändertes Tierfutter: Alltag in der Landwirtschaft“ oder „Aufgrund dieser Sachlage beziehen alle größeren Milchverarbeiter in Deutschland ihre Milch von Erzeugern, die auch GV-Futter einsetzen.“ versucht herauszureden. Also nur weil es alle anderen auch machen ist es okay. Das sehen wir nicht so. Es wird sich auf eine Reihe von Studien bezogen, um die Ungefährlichkeit des genmanipulierten Futters zu bekräftigen. Aber warum wurde denn von der Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner der Anbau von Gen-Mais in Deutschland verboten? Nicht ohne Grund!

Unsere Anfragen bei Allgäuland und Bärenmarke sind bis heute unbeantwortet geblieben. Dürfen wir dazu mal Thomas Flores, CTO von Ubetoo.com, zitieren: „Firmen, die nicht auf ihre Kunden hören, werden sehr schnell verschwinden.“

Update vom 04.05.2009

Nach nun fast zwei Wochen haben wir nun auch eine Antwort von der Allgäuer Alpenmilch GmbH erhalten. Auch hier zieht man sich auf den Standpunkt „Wir produzieren und kennzeichnen unsere Produkte entsprechend den rechtlichen europäischen und deutschen Vorgaben.“ zurück. Bei den Zutaten und der Herstellung also alles ganz streng nach Vorschrift. Aber eben auch nicht besser. Da hilft es auch nicht, wenn man dann erst beim fertigen Produkt die Kontrollmaßnahmen „weit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus“ gehen. Dadurch wird das Produkt an sich nicht besser. Auch finden wir es hier bedenklich, dass man wohl nie so genau weiß, was im eigenen Produkt enthalten ist bzw. es nicht genau nachvollziehen kann – „Der Einsatz von gentechnisch veränderten Komponenten in der Tierfütterung kann aufgrund der derzeitigen Marktlage bei den weltweit gehandelten, proteinreichen Futtermitteln grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden.“ Aber die Allgäuer Alpenmilch GmbH kann ja dann auch nichts dafür, denn „verantwortlich für die Wahl des Futtermittels für die Milchkühe ist aber letztlich der Landwirt als eigenständiger Unternehmer.“ Trauriges Statement.

Weiterführende Informationen

Artikelbild „ Cow “ von Martin Abegglen, lizensiert unter der CC BY-SA 2.0, das Bild wurde an den Rändern beschnitten

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