So lernt ihr kind schwimmen

So lernt Ihr Kind Schwimmen

Wann soll ich mein Kind bei einem Schwimmkurs anmelden? Wie lange dauert es, bis mein Kind schwimmen kann? Diese Fragen – und noch einige mehr – möchten wir in diesem Artikel beantworten und Ihnen auch sonst noch einige nützliche Tipps mit auf den Weg geben.

Babyschwimmen

Es ist erwiesenermaßen am besten, wenn Sie Ihr Kind so früh wie möglich an das Wasser gewöhnen. Bereits im Säuglingsalter sollten Sie mit Ihrem Baby zum Babyschwimmen (für Säuglinge und Kleinkinder von 3 bis 24 Monaten) gehen. Klar, es wird dabei nicht das Schwimmen lernen. Vielmehr stehen Spaß im Wasser und die Förderung der motorischen Bewegungsfertigkeiten im Vordergrund. Zusätzlich wird die anatomische und organische Entwicklung des Babys positiv beeinflusst. Auch für die Eltern ist so ein Kurs wichtig. Sie lernen wichtige und vor allem sichere Griffe und Haltetechniken.

Babyschwimmen

Beim Babyschwimmen sollte das Wasser mindestens eine Temperatur von 32° C bis 33° C haben und leicht gechlort sein (zur Vorbeugung von Pilzerkrankungen und Infektionen). Das Baby sollte gesund sein und eine Baderunde sollte nicht länger als 30 Minuten dauern. Die Kurse werden meist von pädagogisch geschultes Personal durchgeführt – ein Elternteil kommt aber auf jeden Fall mit ins Wasser.

Wassergewöhnungskurse

Auch können Wassergewöhnungskurse für Kleinkinder von 2 bis 4 Jahren dazu beitragen, dass Ihr Kind eine positive Einstellung zum Wasser bekommt und später beim Schwimmkurs keine Scheu mehr hat und sich somit voll auf das Schwimmen konzentrieren kann. Sie werden sich nun eventuell fragen, wozu so ein “Wassergewöhnungskurs” denn gut sein soll. Die Kids sitzen eh mindestens einmal in der Woche in der Badewanne und haben ihren Spass. Ganz einfach, der Bewegungsablauf im tiefen Wasser ist ein ganz anderer, als wenn man in der Badewanne sitzt und festen Boden unter dem Popo hat. Die gesamte Wahrnehmung ist eine andere. Durch den spielerischen Umgang in diesen Kursen wird den Kindern die Sicherheit vermittelt, auf die sie später im “richtigen” Schwimmkurs aufbauen können.

Wassergewöhnungskurse

Bei den Wassergewöhnungskursen ist es meist üblich, dass die Eltern (oder ein Elternteil) zwar mitkommt, aber nicht mit baden geht. Bleiben Sie im Hintergrund und lassen Sie ihr Kind spielen.

Schwimmkurse

Jetzt aber, Schwimmkurs!

Eins noch vorweg: Ab und zu wird gesagt, dass Kinder erst schwimmen lernen können, wenn Sie ohne Stützräder sicher Rad fahren können. Wegen Koordination und Motorik usw. Blödsinn! Danach wäre unsere Kleine bereits mit etwa 3,5 Jahren soweit gewesen.

Wenn nun also darum geht, dass Ihr Kind so um die 5 Jahre alt ist und Schwimmen lernen soll, dann stellt sich eventuell die Frage, ob es besser ist, wenn Sie es ihm selbst beibringen oder besser doch bei einem Schwimmkurz anmelden sollen. Unserer Meinung nach ist es günstiger, das Angebot eines Schwimmkurses in Anspruch zu nehmen da Ihr Kind so in den Genuss eines professionellen Schwimmlehrers kommt. Dieser hat einfach wesentlich mehr Erfahrung und weiß genau, wie er die Schwimmbewegungen kindgemäß und in kleinen Schritten vermittelt.

Wenn es dann daran geht einen Schwimmkurs zu buchen, dann schauen Sie sich auf jeden Fall das Bad zuvor an. Wenn Ihnen bereits beim Betreten der Schwimmhalle ein unangenehmer Geruch entgegenweht, dann sollten Sie von dieser Location abstand nehmen. Was da so riecht ist übrigens nicht – wie landläufig oft behauptet – das Chlor selbst, sondern dieser Geruch entsteht, wenn Chlor mit Urin und Schweiß reagiert. Aber egal. Unsauber ist es so oder so. Das Wasser sollte zum Termin des Kurses schön warm sein, möglichst über 30° C. Die Teilnehmerzahl sollte auf ein erträgliches maß von nicht mehr als 10 Kindern beschränkt sein.

Der ein oder andere wird nun denke, dass ich gut reden habe. Die Schwimmkurse sind sehr oft total ausgebucht. Stimmt. Haben wir selbst erlebt. Da kann man nur schauen, dass man sich möglichst früh beim Wunsch-Schwimmkurs anmeldet. Anders geht es nicht.

Hat alles gelappt und Sie haben einen Platz in einem Schwimmkurs für Ihr Kind sicher, dann kann es ja losgehen. Bei den meisten Kursen werden 20 Termine zu je 30 bis 45 Minuten veranschlagt. Länger als 45 Minuten sollte ein Termin nicht sein. Sie werden merken, dass Ihr Kind danach ziemlich erschöpft ist. Es kann auch vorkommen, dass es mal nicht weitermachen möchte, mitten in der Stunde zu Ihnen kommt. Hier kommt es nun drauf an, dass Sie Ihr Kind motivieren. Sollte das aber in diesem Augenblick nicht fruchten, dann schicken lassen Sie Ihr Kind einfach bei Ihnen sitzen. Bleiben Sie bis zum Ende der Stunde aber da. Gesamt gesehen ist es besser, wenn Sie Ihr Kind nicht unter Druck setzen und es lieber zum nächsten Termin wieder hingeht als das es nun auf Biegen und Brechen diesen einen Termin durchziehen muss. Es ist auch oft nicht die Unlust des Kindes, sonder es ist körperlich einfach fertig und kann nicht mehr.

Schwimmkurse

Nach den etwa 20 Terminen des Kurses sollte Ihr Kind bereit sein, dass “Seepferdchen”-Abzeichen (Sprung ins tiefe Wasser, 25 Meter ohne Hilfe schwimmen, Gegenstand aus brusttiefen Wasser heraufholen) zu machen. Theoretisch jedenfalls. Unsere Kleine hat dies nicht geschafft. Sie hat das “Seehund”-Abzeichen bekommen. Sprung ins tiefe Wasser war kein Problem. Dann hat sie etwa 15 Meter schwimmen geschafft. Tauchen war noch nicht so ihr Ding. Aber das ist alles nicht so dramatisch. In dem von uns besuchten Kurs hat nur ein Kind das “Seepferdchen”-Abzeichen geschafft. Wir haben dann ein wenig im Bekanntenkreis rumgefragt und die Ergebnisse waren ähnlich. Was kann man da machen? Wir haben einfach den übernächsten “Seepferdchen”-Kurs gebucht. In der Zwischenzeit gehen wir weiter wie auch schon zuvor einfach jede Woche einmal ins Schwimmbad. Ein wenig Schwimmen üben und ausgelassenes Spielen und Planschen im Wasser.

Nach dem Schwimmkurs

Und wie geht es weiter? “Seepferdchen”-Abzeichen geschafft, und nun? Denken Sie nun auf keinen Fall, dass Ihr Kind schwimmen kann. Rufen Sie sich noch einmal die Daten des “Seepferdchen”-Abzeichens in Erinnerung. Das waren nur 25 Meter. Es ist also dringend notwendig, dass Sie mit Ihrem Kind regelmäßig schwimmen gehen. Auch ein Aufbaukurs ist nach einer Pause empfehlenswert. Und denken Sie unbedingt daran, dass Sie Ihr Kind auch weiterhin ständig im Auge haben müssen, wenn es im Wasser ist! Die Fähigkeiten beim Schwimmen sind noch sehr weit von denen der Erwachsenen entfernt.

Fotos: pooliethomasrdotorgЈerryhoyasmeg

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